Mit “Mons” ist der Berg Jenzig gemeint, der sich im Nordosten von Jena erstreckt und fast 400 Meter über Null erreicht. An sich ist ein Bergrücken, der ins Saaletal hinein reicht, aber von Jena aus sieht man nur die vordere Kante und daher wirkt der Jenzig als schroff aufragender Berg.

Der Name “Jenzig” soll dabei slawischen Ursprungs sein. Schon 1158 gibt es die Erwähnung als “Montem Genzege” und nach Ferdinand Menz sowie einigen anderen leitet sich dies vom slawischen „Jancko gora“ also „Jenaer Berg“. Menz geht in seinen Schriften davon aus, dass die Slawen aus dem Osten kamen und vom Jenzig zum ersten Mal auf Jena blickten. Das soll dem Berg den Namen gegeben haben. Einen Nachweis dafür gibt es natürlich nicht, aber zumindest bei der slawischen Herkunft das Namens sind sich die meisten Historiker einig.

Ebenfalls einig sind sich die Quellen beim Weinanbau. Die linke Flanke des Berges war im Mittelalter und bis in die Neuzeit ein Gebiet für den Weinanbau und mit Weinbergen bestückt. Dies schlägt sich sogar in einem Sprichwort der Stadt nieder.

“Wer einen Weinberg am Jenzig,

einen Garten auf der Insel,

ein Haus hat am Markt,

neun Arkker im Feld und 300 Gulden im Kasten –

der kann ein Bürger in Jena wohl bleiben“  [1]

Es gibt also eine sehr enge Beziehung zwischen Jena und dem Jenzig-Berg, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass dieser Berg seine Aufnahmen in die sieben Wunder der Stadt gefunden hat.

Auf der anderen Seite eignet sich der Jenzig aber durchaus auch für den geheimen Sinnspruch, denn es gibt noch weitere Berge um Jena (beispielsweise den benachbarten Hausberg) die ebenfalls mehr oder weniger dominant sind. Aus “Mons” allein kann man also wenn überhaupt nur mit viel Glück ableiten. dass der Jenzig gemeint ist. Die Sicherungsfunktion für den geheimen Spruch war also gegeben.

Welcher Berg ist wirklich der „Mons“?

In den frühen Quellen zu den Sieben Wundern von Jena herrscht recht wenig Einigkeit, welcher Berg nun wirklich der Mons im Sinnspruch ist. Bei Bechstein wird der Hausberg oder auch der Gleisberg erwähnt, den dazwischenliegenden Jenzig dagegen lässt Bechstein aus.

Edmund Spiess dagegen sieht den Hausberg als viel zu gewöhnlich für ein Wahrzeichen und geht daher eher davon aus, dass es sich beim Mons um den Jenzig handle. Man mag sich dem anschließen, immerhin hat der Hausberg mit dem Fuchsturm bereits ein Jenaer Wunder und es wäre ungewöhnlich, wenn es gleich zwei an gleicher Stelle gäbe.

Absolut wird sich dies wohl aber nicht aufklären lassen, bei den aktuellen Wundern wird der Jenzig als Mons beschrieben.